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Geschichte wird lebendig

Unsere Pfarreiwallfahrt führte uns am vergangenen Samstag auf den Spuren des Heiligen nach Seewis. Wir hatten uns entschieden, uns auf dieses Angebot des Pilgerprogramms zum «400 Jahr Fidelis-Jubiläum» einzulassen. Es war entstanden als ökumenisches Projekt der katholischen und reformierten Pfarreien vor Ort. Diese Initiative wollten wir gerne unterstützen.

So waren wir gespannt, was uns in der «Theatralischen Dorfführung zu Fidelis zu Sigmaringen» erwarten würde. Das, was uns angeboten wurde, übertraf jedenfalls meine Vorstellungen. In vier Stationen wurde uns das Leben des Heiligen und die Umstände um seinen Tod auf eine überaus anschauliche und kreative Weise dargeboten. Ich fühlte mich mitgenommen in eine Zeitreise durch 400 Jahre und durfte erleben, wie Geschichte lebendig wird.

Ich hatte Gänsehaut, als Fidelis und ein Weggefährte unterhalb von Seewis sich zum Gebet hinknieten und gemeinsam und andächtig das «pater noster» beteten.

Ich hatte Gänsehaut, als die fiktive Regisseurin eines Fidelis-Films uns «Statistinnen und Statisten» vor der Kirche Anweisungen gab, wie wir dem aus der Kirche flüchtenden Fidelis erschrocken nachblicken sollten.

Ich hatte Gänsehaut, als zwei Frauen, die davor noch mit Fleischmessern herumgewedelt und nach Ideen für die Vermarktung des Fideliskultes gesucht hatten, einen Obelisken aus dem Jahre 1902 enthüllen, ein Denkmal, das an die Ereignisse im Jahr 1622 erinnern sollte.

Meine Gänsehaut hat sich nun wieder gelegt. Es bleiben mir aber eindrückliche Erlebnisse, wie Geschichte lebendig werden kann.

Flurina Cavegn-Tomaschett, Pastoralassistentin

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