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Juni: Tunnel als langgezogenes Tor

Ein Tunnel ist eigentlich ein langgezogenes Tor. Dadurch ist es im Tunnel dunkel. Durch einen Tunnel schreiten kann beängstigen. In den 50iger Jahren geschah es ab und zu, dass im Eisenbahnwagen der RhB im Tunnel das Licht nicht anging. Als Knabe empfand ich in diesem Zustand eine gewisse Angst. Im Dunkel schmiegte ich mich an meine Eltern. Es war dann befreiend, wenn der Tunnelausgang erreicht wurde.

Im Verlauf des Lebens fühlt man sich ab und zu wie in einem dunklen Tunnel. Das ist beängstigend. Es beruhigt, wenn man nicht allein ist und wenn man Nähe verspürt. Menschen können diese Nähe vermitteln. Auch mein Glaube sagt mir jedoch, dass es wieder hell wird und dass ich nicht allein den Tunnel durchschreiten muss. Der Auferstandene begleitet mich, er, der das Dunkel des Todes überwunden hat.

Sur Marcus Flury, mitarbeitender Priester

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