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Perdanonza – Kirchweihfest

Igl october festiveschan ina roscha pleivs dalla Surselva lur perdanonza. En plirs loghens ei quei l’emprema dumengia, la dumengia dil Rusari. In’jamna pli tard han Lumbrein e Sagogn lur fiasta. E la pleiv da Laax concluda il rudi dallas perdanonzas cun festivar siu patrun-baselgia, Sogn Gagl.

Las perdanonzas han piars in bienton dall’impurtonza e splendur da pli baul. Tuttina vegnan ellas aunc festivadas ellas biaras pleivs a moda solemna cun in survetsch divin festiv, cun parada, cant e musica e cun ina processiun.

Certas pleivs festiveschan la perdanonza il di da lur patrocini, pia dalla patruna ni il patrun dalla baselgia parochiala. Autras perdanonzas han lur origin en confraternitads ord il temps mediaval : Nossadunna dallas Dolurs, dil Scapulier, dil Rusari.

Sagogn

Meines Wissens ist Sagogn die einzige Pfarrei der Surselva, die den Jahrestag der Kirchweihe als perdanonza feiert. Die Kirche auf dem Hügel mit ihrem hohen und imposanten Turm beherrscht das Landschaftsbild der Foppa. Auf die Fundamente früherer Kirchen (die erste stand schon im 5./6. Jahrhundert hier) haben die italienischen Kapuziner, die über Jahrhunderte hier die Seelsorge innehatten, in den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts einen Neubau errichtet. Dabei haben sie Stuckateure und Maler aus ihrer Heimat geholt, sodass das reiche Innere der Kirche im italienischen Barock erstrahlt. Am 7. Oktober 1640 weihte Bischof Johannes Flugi von Aspermont die Kirche neu ein und setzte per Dekret den Jahrestag der Kirchweihe auf den zweiten Sonntag des Monats.

Das Kirchweihfest ist nicht bloss ein Tag der Erinnerung und der Dankbarkeit für den Bau aus Steinen. Es ist ein Festtag der Gemeinde vor Ort, also der Kirche aus lebendigen Steinen. Und solange der Kirchenraum noch gefüllt ist mit Menschen, die hier ihren Glauben feiern und vertiefen, solange hat sie eine wichtige Bedeutung. Fehlen die lebendigen Steine, wird die Kirche zu einem Museum, das wegen der Kunst bewundert wird, aber ihren wahren Sinn verloren hat.

Den wahren Sinn der Kirche als Haus aus Steinen hebt die Präfation der Kirchweihe hervor: «Zu deiner Ehre wurde dieses Haus errichtet, in dem du deine pilgernde Kirche versammelst, um ihr darin ein Bild deiner Gegenwart zu zeigen und ihre die Gnade deiner Gemeinschaft zu schenken. Denn du selbst erbaust dir einen Tempel aus lebendigen Steinen.»

Dass unsere Kirchen Orte bleiben, in denen die Pfarreiangehörigen und Besucher die Gegenwart Gottes erfahren und feiern, das ist mein persönlicher Wunsch für die kommenden Generationen.

Pfarrer Alfred Cavelti

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