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Von der Pfingstrose inspiriert

Diese Blume, die zurzeit ihre ganze Pracht entfaltet, ist eine meiner liebsten. Ihre majestätische Gestalt, ihre Farben und vor allem ihre weichen, sanften Blütenblätter erfreuen und faszinieren mich. Und wenn sie noch so gefüllt sind wie jene auf dem Bild, dann sind die Pfingstrosen für mich ein Ausbund an Pracht, an Leben und Lebensfülle.
„Das Äussere einer Pflanze ist nur die Hälfte der Wirklichkeit“, philosophierte bereits Johann Wolfgang Goethe. Mit dieser Aussage trifft Goethe einen wahren Kern, denn Pflanzen haben einiges mehr zu bieten. Speziell die Pfingstrose ist sehr symbolträchtig. Allgemein steht die Pfingstrose, besonders die rote, wie ihre Namensschwester die klassische Rose, als Symbol für die Liebe. Auch das Christentum hat diese Pflanze für sich entdeckt. Als Rose ohne Dornen gilt sie als Zeichen für Heil, Geborgenheit und Liebe.
Heil, Geborgenheit und Liebe sind göttliche Eigenschaften. Gott schenkt uns Heil, Geborgenheit und seine unendliche Liebe. Und dies alles vermittelt uns sein Geist, den er am ersten Pfingsten über die Seinen ausgoss.

Eine Legende

Wie die Pfingstrose zu ihrem christlichen Namen kam, erzählt eine alte Legende: Als Jesus durch Galiläa zog, lebte dort eine Frau namens Ruth. Sie war eine Jüngerin Jesu. Eines Tages hörte sie von seinem Tod. Da ging die Frau voller Schmerz in ihren Rosengarten und weinte. Doch dann vernahm sie, dass Jesus auferstanden sei und lebe. Da wurde ihr ganz leicht ums Herz. Sie bemerkte, dass ihre Sträucher übervoll mit Rosen bedeckt waren. Doch keine hatte mehr Dornen. Sie pflückte eine, lief damit zu ihren Nachbarn und rief: „Schaut! So wie Gott die Dornen von den Rosen genommen hat, so hat Gott seinen Sohn von den Toten auferweckt und uns ewiges Leben geschenkt. Sein guter Geist ist unter uns und lässt uns nicht allein!“

Sur Alfred Cavelti, Pfarrer

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