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Wir sind Kirche
Nus essan Baselgia

Welchen Dienst erweist du der Pfarrei?

Einige glückliche Umstände haben dazu geführt, dass ich seit Anfang 2023 in unserer Kirche Maria Himmelfahrt in Ilanz das Amt als Aushilfssakristan ausüben darf. Diese Aufgabe macht mir sehr viel Freude, und ich nutze oft nach getaner Arbeit die Stille in unserem Gotteshaus, um in mich zu kehren.

Ich habe mir vorgenommen, meinen letzten Lebensabschnitt, nach hektischen Arbeitsjahren mit vielen gesellschaftlichen Verpflichtungen, ruhiger anzugehen und trotzdem das Zwischenmenschliche zu pflegen.

Was motiviert dich dazu?

Der Hilfsdienst in der Kirche und das Mitwirken in der Missionsgruppe Ilanz schenken mir eine grosse Zufriedenheit. Die Aufgaben ermöglichen mir, mit wunderbaren Teams etwas zu gestalten, der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen und immer wieder neue liebenswerte Menschen kennenzulernen.

Was schätzt du an der Kirche, Pfarrei?

Der christliche Glaube hat mich in der Vergangenheit immer wieder getragen.

Es gab aber auch Zeiten in meinem Leben, in denen er etwas in den Hintergrund gerückt war. Aber wenn dann Veränderungen oder Unannehmlichkeiten den Lebensweg gekreuzt haben, verlieh er mir immer wieder Halt.

Welches Gebet gibt dir Kraft?

Meine alte Liebe aus der Schulzeit zum Geschichtsunterricht habe ich wieder neu entdeckt. Ich stille den Wissensdurst oft mit faszinierenden Texten aus dem Alten und dem Neuen Testament. Die Texte vermitteln nicht nur viel Wissenswertes aus der Glaubensgeschichte. Sie animieren mich oft auch meinem abendlichen Dank- und Bittgebet eine neue Perspektive zu geben.

Das Vaterunser und das Schutzengelgebet, ergänzt mit einigen persönlichen Worten zu Gott, sind seit vielen Jahren meine täglichen Begleiter.

Welcher Bibeltext liegt dir besonders nahe?

Mich sprechen die Texte des Evangelisten Markus oft sehr direkt an. Andere wiederum sind sehr schwer zu verdauen, wohl weil sie  aus längst vergangenen Zeiten stammen. Oder aus dem Zusammenhang gerissen scheinen.

Viele der Evangeliumstexte lassen sich allerdings auch auf die heutige Zeit beziehen. Ich denke mit einer offeneren, weniger hierarchisch organisierten Römisch-katholischen Kirche gäbe es viel Potenzial, Meschen, für das Wort Gottes zu begeistern. Unsere Pfarrei könnte da gewiss im Ansatz eine Vorbildfunktion einnehmen.

Es gibt viele Menschen, die Spiritualität suchen. Eine offene Weltkirche, die mit Nachdruck auf alle Menschen zugeht, auf allen Ebenen den Worten auch Taten folgen lässt und als glaubhafte Einheit wahrgenommen wird, könnte für viele ein Segen sein.

Die vielen Zweifelnden und Suchenden dort abzuholen, wo sie im Leben gerade eben stehen, wäre doch der richtige Weg? Sicher ist, unten ist die Botschaft längst angekommen; oben offenbart sie sich nur sehr zaghaft.

Mir ist im Leben sehr viel Gutes widerfahren. Viele meiner Wünsche sind in Erfüllung gegangen. Dankbar bin ich überzeugt, dass mein christlicher Gottesglaube – wie und warum auch immer – einen Einfluss darauf hatte.

Dass der Glaube Berge versetzen kann, ist eine Aussage, die mir Hoffnung gibt. Die Hoffnung, dass alles gut wird.

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